Mark Julian Kreppel und Farah Jean Fürst

Mark Julian Kreppel und Farah Jean Fürst

„Eisschnellaufstadion für die Olympiade in Quebec 2026“

AUFGABE
Anlässlich der Bewerbung von Quebec (Kanada) für die Winterolympiade 2026 plant die Stadt anstelle einer bestehenden 400m Eisschnellaufbahn eine überdachte Eisschnellauf- Arena zu bauen. Primäres Ziel der Aufgabe ist der Entwurf einer effizienten und materialgerechten Tragkonstruktion für die Halle unter Berücksichtigung aller nutzungstechnischen und bauphysikalischen Kriterien der Eisschnelllaufbahn für internationale Wettkämpfe. Darüberhinaus hat sich die Bedeutung moderner Sportarenen seit der zweiten Hälfte des 20.Jahrunderts stark verändert, von eher zweckorientierten Anlagen hin zu modernen „Kathedralen“ des Sports, zu großen öffentlichen Versammlungsstätten, deren ikonographischer Charakter Ausdruck und Deutung der jeweiligen Stadt zum Ausdruck bringen und zu einer Verstärkung der Ortsidentität beitragen soll.

STÄDTEBAU
Die bestehende Eislaufbahn unter freiem Himmel liegt hinter einer Böschung verborgen, und ist deshalb von der Autobahn aus nicht sichtbar. Demnach wird das Eislaufstadion auf einen umlaufenden Sockel gesetzt. Die Treppen führen die Besucher auf den Stadionumgang. Von dort aus verteilen sich die Besucherströme auf zwei Haupteingänge, an den Längsseiten, im Osten und im Westen. Durch die direkte Lage an der Autobahn Autoroute Henri -IV ist ein zügiges Verkehren von und zu den Spielen in Verbindung mit der direkt an das Stadion befindlichen Parkharfe gewährleistet. Gleichzeitig sollen dabei die Besucherströme entflochten und gezielt gelenkt werden. Die Anfahrt erfolgt über die Avenue Roland Beaudin. Die Formen des gesamten Geländes ergänzen sich durch bauliche Strukturen gegenseitig zu einer Architekturlandschaft.

GESTALT
Inspiriert durch die dynamischen Bewegungsabläufe eines Eisschnellläufers und die vorrangige Anordnung der Zuschauerplätze an den Längsseiten mit den Ziellinien und an der in Laufrichtung daran anschließenden Kurve, entsteht ein Schwung in den Tribünen, die dem Zuschauer von dort aus die besten Sichtverhältnisse ermöglichen. Das Tragwerk folgt demnach den Tribünen und weitet sich in den Eingangsbereichen auf. Der Zusammenhang zwischen Konstruktion und architektonischer Form lässt das Eisschnellaufstadion zu einer Arena werden, die auch nach der Winterolympiade für Quebec eine städtebauliche und funktionale Bereicherung darstellt.

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Nina Troll und Felicitas Ober

Nina Troll und Felicitas Ober

„New Perlach“

KONZEPT
Integraler Bestandteil unseres Entwurfs ist die Verbindung von Wohnen und Arbeiten. Die bestehenden Gebäudeformen werden aktiviert und durch neue Nutzungen ergänzt. So entsteht ein Toolkit aus neun verschiedenen Typologien. Diese werden strategisch auf der Potentialfläche verteilt. Ein großes Augenmerk wird auf die Mischnutzung gelegt. Es werden vier unterschiedliche Typen entwickelt, welche eine Symbiose zwischen Wohnen und Arbeiten ermöglichen. Die Nutzungsvielfalt ermöglicht eine gute soziale und wirtschaftlich rentable Durchmischung. Von der Einzimmerwohnung für Singles bis hin zum Einfamilienhaus werden sämtliche Zielgruppen angesprochen. Büro- und Dienstleistungsgebäude ergänzen das Bild des neuen Areals. Um das Gebiet abzurunden werden vereinzelt Sonderbaukörper angeordnet. Diese beinhalten öffentliche Nutzungen in sozialer-, kultureller-, und freizeitlicher Hinsicht. Wegen der vielfältigen Durchmischung der Typologien wurde ein weiterer Augenmerk auf die Zonierung der verschieden Bereiche gesetzt. Sie werden von der bestehenden Struktur abgeleitet und fortgeführt. Im Norden, entlang der Gleise, der neuen „WerkStadt“ befindet sich das repräsentative Bahnhofsviertel, welches hauptsächlich von Büround Verwaltungsgebäuden geprägt ist. Nach Süden hin ändert sich das Bild. Hier befinden sich die Gewerbehöfe und dazugehörigen Wohnformen. Das neue Areal steht damit modellhaft für den Transformationsprozess von Gewerbegebieten, die im Zuge des typologischen Wandels um eine neue Identität ringen.

BESTANDSITUATION
Das künftige Quartier liegt im Münchener Südosten und ist bislang als Gewerbegebiet ausgeschrieben. Das im Norden angrenzende Altperlach wird hauptsächlich durch Wohnbebauung in Form von Einfamilienhäusern geprägt, im Gegensatz zur heterogenen Struktur des Gewerbegebiets. Die S-Bahntrasse zwischen der Münchner Innenstadt und der Haltestelle Kreuzstraße bindet das Gebiet an, trennt dieses jedoch zugleich vom Altperlacher Kerngebiet. Teil der Aufgabenstellung ist es, die Trennung von Gewerbeund Wohngebieten zu hinterfragen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie künftig Wohnen und Arbeiten in einem urbanen Umfeld vereint und gestaltet werden kann.

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