Christina Hörl und Theresa Michl

Studio „Stadteinfahrt Ingolstadt“: Münchener Straße – INbetween

Der Reiz einer ausgewogenen Kulturlandschaft, wie er lange in den Zielen der Landesplanung Bayerns verwurzelt war, also im Kontrast geschlossener und kompakter Ortskerne zur freien Landschaft, wird durch einen nahezu hemmungslosen Landverbrauch gestört Dem kann nur entgegengewirkt werden, wenn die Kommunen sich gemeinsam mit den Grundstückseigentümern für ein Wachstum nach innen und gegen die weitere Zersiedelung entscheiden. Dabei sollte nicht nur die effiziente Nutzung der bereits versiegelten Flächen im Vordergrund stehen, sondern auch die angrenzenden Quartiere mit einbezogen und dem Außenraum als identitätsstiftenden Element eine angemessene Rolle zugestanden werden.

Anlass für die Aufgabenstellung im Wintersemester 2020/2021 war deswegen die Suche nach Potentialräumen für ein Wachstum auf ökologisch bereits „verlorenen“ Flächen. 

Die Stadteinfahrt von Süden über die Münchener Straße bot sich – stellvertretend für andere Stadtzugänge – als exemplarisches Untersuchungsgebiet an. Grundsätzlich sind solche Orte verantwortlich für den ersten Eindruck einer Stadt, die wir besuchen und dann entsprechend wahrnehmen. Die Straße ist aufgespannt zwischen dem mittelalterlichen Stadtkern und dem ehemals durch landwirtschaftliches Flächen und Naturräumen von der Innenstadt getrennten Dorf Unsernherrn.

Das Studio wurde von Frau Prof. Karin Schmid und dem Lehrbeauftragen Markus Omasreiter von der Architekturfakultät geleitet.

Nach Meinung der Jury visualisiert der Entwurf für einen Abschnitt der Münchener Straße in Ingolstadt eine überzeugende Lösung, wie die Transformation von identitätslosen Stadteinfahrten in gemischt genutzte Quartiere mit zukunftsfähigen Wohn- und Gewerbetypologien und attraktiven öffentlichen Räumen gelingen kann. Die Lesbarkeit des vielschichtigen Konzepts wird durch eine hervorragende Präsentation mit unterschiedlichen Medien optimal unterstützt, die maßgeblich zum Verständnis des Projekts beitragen.

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Natalie Pauli und Daniel Schuster

Studio „ C2025 Den Park im Rücken – Ein Empfangsgebäude für die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025“

Vor kurzem wurde Chemnitz in einem klugen und mutigen Entschluss zur europäischen Kulturhauptstadt im Jahre 2025 gewählt. Die Weltbühne ist ein ungewohntes Terrain für Chemnitz. Nun hat die Stadt Zeit sich auf die Besucherströme einzustellen. Dieser Entwurf behandelt hierzu das zentrale Gebäude: auf einer Brache, einem der ältesten Flecken der Stadt, perfekt erschlossen, im Rücken eines großen Parks. Hier soll der Anlaufpunkt für die Besucher und die Bewohner der Stadt entstehen, ein gebautes Schaufenster für das Chemnitz von (über-) morgen, ein Ort des Austausches und des Machens. 

Neben dem klassischen Programm großer Besucherzentren, neben Veranstaltungssälen und

Gastronomie sollen Werkstätten des 21. Jahrhunderts entstehen, die das repräsentieren, was Chemnitz seit Jahrhunderten ist: Eine Stätte der Produktion.

Das Studio wurde von den Herren Prof. Thomas Neumann und Prof. Arthur Wolfrum von der Architekturfakultät geleitet.

Nach Meinung der Jury zeichnet sich der Entwurfsvorschlag für ein Besucherzentrum in Chemnitz aus Anlass der europäischen Kulturhauptstadt 2025 durch eine eigenständige Interpretation der städtebaulichen Situation und Aufgabenstellung aus. Die Arbeit illustriert auf beeindruckende Weise, wie ein attraktiver Ort des gesellschaftlichen Austausches dauerhaft geschaffen werden kann. Besonders gewürdigt wird die plausible Umsetzung des Entwurfskonzepts von der städtebaulichen Setzung des Baukörpers bis zum baukonstruktiven Detail.

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