Evelyn Appelmann und Katrin Kies

Studio „TRAUM/A EINFAMILIENHAUS“

Das freistehende Einfamilienhaus ist das Wunschobjekt vieler Menschen. Es wird seit jeher mit dem Gefühl von Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung verbunden. Was ist gegen diesen Wunsch nach einem Einfamilienhaus einzuwenden? 

Einfamilienhäuser stehen als unzeitgemäße Wohnform und „Klimakiller“ jedoch seit längerer Zeit in der Kritik. Argumente sind ihr hoher Material-, Energie- und Flächenressourcenverbrauch, der in Relation dazu nur für wenige Menschen Wohnraum schafft, ihre überwiegende Erreichbarkeit durch Individualverkehr, sowie ihre in der Gebäudetypologie begründete Starrheit.

Die Kritik am Einfamilienhaus ist umfassend. Die Frage nach dem Umgang mit dem Bestand und der Zukunftsfähigkeit dieses Wohnmodells drängend. Deshalb hat das Studio die Frage nach den Chancen gestellt, die Einfamilienhaussiedlungen innewohnen könnten.

Fragestellungen des Projekts waren, inwiefern sich Einfamilienhaussiedlungen verändern müssten und können, um einem aktualisierten Wohnideal sowie klimaökologischen Zielsetzungen entsprechen zu können.

Das Studio wurde von Frau Prof. Susanne Grau und der Lehrbeauftragten Edda Zickert von der Architekturfakultät geleitet.

Nach Meinung der Jury wirft die Arbeit sehr interessante Aspekte über den Umgang mit klassischen Einfamilienhaussiedlungen im Hinblick auf eine zukunftsfähige Stadtentwicklung auf. Auch wenn der konkrete Entwurfsvorschlag nicht alle Fragestellungen zu beantworten scheint, gelingt es den Entwurfsverfasserinnen mit ihrer überzeugenden Präsentation den experimentellen Charakter ihrer Arbeit erfolgreich hervorzuheben.

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Antonia Rieß und Max Baumgartner

Studio „Latent Values Manchester“

Manchester taucht – abgesehen vom Fußball – in keiner Liste der attraktiven Livestyle-Städte auf. 

Und hier begann die Aufgabe des Studios. Die einzigartige, gewachsene Konfiguration von Typologie, Operation, Ökonomie und Ökologie Manchesters regt zum Denken und Neuerfinden an. Vielleicht müssen ja die latent vorhandenen Qualitäten der Stadt nur sinnvoll verbunden werden? Hier und da etwas hinzufügen oder aber einfach mal etwas wegnehmen? Wo liegen die bestehenden Qualitäten? 

Das Studio hat dazu eingeladen, gemeinsam das Gay Village im Nord-Westen der Canal Street Manchesters zu untersuchen, in Scheiben zu schneiden, auseinander zu nehmen, es zu sezieren, zu analysieren und auf eine räumlich qualitativ hochwertige Art wieder zusammen zu setzen.

Das Studio wurde von den Herren Professoren Valentin Bontjes van Beek und Frederik Künzel von der Architekturfakultät geleitet.

Nach Meinung der Jury illustriert der Entwurf für ein innerstädtisches Areal in Manchester auf beeindruckende Weise, wie durch eine sorgfältige Recherche der verborgenen Qualitäten des Ortes eine eigenständige Aufgabenstellung für eine nachhaltige Entwicklung eines repräsentativen Baufelds formuliert werden kann. 

Besonders gewürdigt wird neben der guten Präsentation die kluge Balance zwischen den vorgeschlagenen Interventionen im Bestand und den Ergänzungen durch Neubauten.

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