Studio „House of Sports Bracelona: Innovativer Holzbau vom großen bis zum kleinen Maßstab“
Nicht erst in Zeiten der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig körperliche Bewegung für die Lebensqualität ist. Immer mehr Großstädte setzen deshalb auf niederschwellige Angebote für unterschiedliche Formen des Freizeitsports, die rund um die Uhr zugänglich sind. Die katalanische Hauptstadt Barcelona ist hierfür ein hervorragendes Beispiel. Seit Austragung der Olympischen Spiele vor dreißig Jahren hat die Stadt am Mittelmeer konsequent die Infrastruktur für Sportstätten des alltäglichen Bedarfs ausgebaut. Das betrifft sowohl die Sportanlagen an den Stränden entlang der Küste als auch die Sportzentren in den Quartieren, die als öffentliche Gebäude häufig zu Treffpunkten für die Gemeinschaft werden. Als eine der bedeutenden Architekturstädte Europas ist Barcelona dabei auch immer wieder Schauplatz innovativer Architekturprojekte, die ihre Qualitäten aus einer besonderen Beziehung zum Ort entwickeln.
Nun soll in den kommenden Jahren auch im hippen Quartier „Provençals del Poblenou“ im Stadtbezirk „Sant Martí“ ein neues „House of Sports“ entstehen, das mit seinen unterschiedlich großen Trainings-, Schulungs- und Behandlungsräumen als Zentrum für Fitness und Wellness einen Mehrwert für die Nachbarschaft bietet. Im Hinblick auf eine nachhaltige Stadtentwicklung soll das neue „House of Sports“ ein Vorzeigeprojekt für innovativen Holzbau im urbanen Kontext werden, denn der Einsatz natürlicher und nachwachsender Ressourcen spielt gerade an den Orten eine große Rolle, die den Auswirkungen des Klimawandels in extremer Form ausgesetzt sind.
Das Besondere an diesem Masterstudio war das Spektrum der Projektbearbeitung vom städtebaulichen Konzept bis zum baukonstruktiven Detail. Im Rahmen der Lehrveranstaltung fanden mehrere Holzbau-Workshops statt, die einen vielschichtigen Überblick über praxisnahe Einsatzmöglichkeiten dieses attraktiven Werkstoffs wie zum Beispiel beim TUM-Sportcampus im Olympiapark boten. Auch den konzeptionellen und technischen Grundlagen dreidimensionaler Darstellungsformen wurde in diesem Masterstudio eine besondere Aufmerksamkeit zuteil.
Das Studio wurde von den Herren Professoren Johannes Kappler und Christian Schühle von der Architekturfakultät geleitet.
Nach Meinung der Jury zeigt der Bebauungsvorschlag für ein House of Sport in Barcelona auf beeindruckende Weise, wie ein Entwurfsprozess von der städtebaulichen Setzung des Baukörpers bis zur Gestalt der baukonstruktiven Details erfolgreich strukturiert werden kann. Der Neubau bietet atmosphärisch reizvolle Räume für unterschiedliche Formen des Freizeitsports und macht das Sportzentrum zu einem zukunftsfähigen Ort des gesellschaftlichen Austausches. Zudem überzeugt er durch einen klugen Umgang mit den vielfältigen Aspekten ressourcenschonender Bauweisen im urbanen Kontext. Besonders gewürdigt wird die sprachlich prägnante Präsentation des Projekts anhand von aussagekräftigen Plänen und die durchdachte Konzeption des Modellbaus. Das einfallsreiche Zusammenspiel aus architektonischer Idee und konstruktiver Ausarbeitung sowie die strukturierte Vermittlung der besonderen Eigenschaften des House of Sports verdeutlichen die herausragenden Qualitäten der Studienarbeit.