„Eisschnellaufstadion für die Olympiade in Quebec 2026“
AUFGABE
Anlässlich der Bewerbung von Quebec (Kanada) für die Winterolympiade 2026 plant die Stadt anstelle einer bestehenden 400m Eisschnellaufbahn eine überdachte Eisschnellauf- Arena zu bauen. Primäres Ziel der Aufgabe ist der Entwurf einer effizienten und materialgerechten Tragkonstruktion für die Halle unter Berücksichtigung aller nutzungstechnischen und bauphysikalischen Kriterien der Eisschnelllaufbahn für internationale Wettkämpfe. Darüberhinaus hat sich die Bedeutung moderner Sportarenen seit der zweiten Hälfte des 20.Jahrunderts stark verändert, von eher zweckorientierten Anlagen hin zu modernen „Kathedralen“ des Sports, zu großen öffentlichen Versammlungsstätten, deren ikonographischer Charakter Ausdruck und Deutung der jeweiligen Stadt zum Ausdruck bringen und zu einer Verstärkung der Ortsidentität beitragen soll.
STÄDTEBAU
Die bestehende Eislaufbahn unter freiem Himmel liegt hinter einer Böschung verborgen, und ist deshalb von der Autobahn aus nicht sichtbar. Demnach wird das Eislaufstadion auf einen umlaufenden Sockel gesetzt. Die Treppen führen die Besucher auf den Stadionumgang. Von dort aus verteilen sich die Besucherströme auf zwei Haupteingänge, an den Längsseiten, im Osten und im Westen. Durch die direkte Lage an der Autobahn Autoroute Henri -IV ist ein zügiges Verkehren von und zu den Spielen in Verbindung mit der direkt an das Stadion befindlichen Parkharfe gewährleistet. Gleichzeitig sollen dabei die Besucherströme entflochten und gezielt gelenkt werden. Die Anfahrt erfolgt über die Avenue Roland Beaudin. Die Formen des gesamten Geländes ergänzen sich durch bauliche Strukturen gegenseitig zu einer Architekturlandschaft.
GESTALT
Inspiriert durch die dynamischen Bewegungsabläufe eines Eisschnellläufers und die vorrangige Anordnung der Zuschauerplätze an den Längsseiten mit den Ziellinien und an der in Laufrichtung daran anschließenden Kurve, entsteht ein Schwung in den Tribünen, die dem Zuschauer von dort aus die besten Sichtverhältnisse ermöglichen. Das Tragwerk folgt demnach den Tribünen und weitet sich in den Eingangsbereichen auf. Der Zusammenhang zwischen Konstruktion und architektonischer Form lässt das Eisschnellaufstadion zu einer Arena werden, die auch nach der Winterolympiade für Quebec eine städtebauliche und funktionale Bereicherung darstellt.