Studio „Stadteinfahrt Ingolstadt“: Münchener Straße – INbetween
Der Reiz einer ausgewogenen Kulturlandschaft, wie er lange in den Zielen der Landesplanung Bayerns verwurzelt war, also im Kontrast geschlossener und kompakter Ortskerne zur freien Landschaft, wird durch einen nahezu hemmungslosen Landverbrauch gestört Dem kann nur entgegengewirkt werden, wenn die Kommunen sich gemeinsam mit den Grundstückseigentümern für ein Wachstum nach innen und gegen die weitere Zersiedelung entscheiden. Dabei sollte nicht nur die effiziente Nutzung der bereits versiegelten Flächen im Vordergrund stehen, sondern auch die angrenzenden Quartiere mit einbezogen und dem Außenraum als identitätsstiftenden Element eine angemessene Rolle zugestanden werden.
Anlass für die Aufgabenstellung im Wintersemester 2020/2021 war deswegen die Suche nach Potentialräumen für ein Wachstum auf ökologisch bereits „verlorenen“ Flächen.
Die Stadteinfahrt von Süden über die Münchener Straße bot sich – stellvertretend für andere Stadtzugänge – als exemplarisches Untersuchungsgebiet an. Grundsätzlich sind solche Orte verantwortlich für den ersten Eindruck einer Stadt, die wir besuchen und dann entsprechend wahrnehmen. Die Straße ist aufgespannt zwischen dem mittelalterlichen Stadtkern und dem ehemals durch landwirtschaftliches Flächen und Naturräumen von der Innenstadt getrennten Dorf Unsernherrn.
Das Studio wurde von Frau Prof. Karin Schmid und dem Lehrbeauftragen Markus Omasreiter von der Architekturfakultät geleitet.
Nach Meinung der Jury visualisiert der Entwurf für einen Abschnitt der Münchener Straße in Ingolstadt eine überzeugende Lösung, wie die Transformation von identitätslosen Stadteinfahrten in gemischt genutzte Quartiere mit zukunftsfähigen Wohn- und Gewerbetypologien und attraktiven öffentlichen Räumen gelingen kann. Die Lesbarkeit des vielschichtigen Konzepts wird durch eine hervorragende Präsentation mit unterschiedlichen Medien optimal unterstützt, die maßgeblich zum Verständnis des Projekts beitragen.